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Murphy liebt mich

An manchen Tagen fühle ich mich vom Schicksal ausserordentlich beschenkt. Leider nur nicht im positiven Sinne, denn dann würde ich jetzt kein Blog-Posting schreiben, sondern meinen Sonntag-Nachmittag bei dem schwülem Wetter gemütlich verzocken.
Dass ich das auch heute nicht machen kann, liegt mal wieder an Murphy. Genauer gesagt, Murphys Law: Was schief gehen kann, geht auch schief. Vor einer Woche genau - nämlich Sonntag - überraschte mich mein PC mit einem absoluten Unwillen, in der gewünschen Weise zu funktionieren. Genauer gesagt streckte er mir den 'ich wedle einmal pro forma mit dem Lüfter und tue ansonsten nichts'-Stinkefinger entgegen. 

Ich hatte vor einigen Wochen schon das Gehäuse, die Gafikkarte und das Netzteil ersetzt und war eigentlich der Ansicht, damit für eine Weile Ruhe vor neuerlichem Geldausgeben zu haben. Mein eigentlich über Jahre hinweg zuverlässiger Computerdealer hatte mir bei meinem bislang teuersten System nämlich eine ziemliche Grützgurke zusammengeschraubt: Ein viel zu kleines und mangelhaft belüftetes Gehäuse und daraus resultierend eine Grafikkarte, die sich in derartige Hitzeregionen hochgeschraubt hat, dass ich irgendwann meine Games nur noch in Minimaldetails spielen konnte. 

Ich muss dazu sagen, dass ich von Hardware sehr wenig Ahnung habe und auf den Händler vertraut hatte, der mir in den letzten zehn Jahren zwei gute Vorgängersysteme verkauft hat. Nur dieses Mal habe ich wohl die Freitags-Kiste erwischt - mein Freund, der glücklicherweise beim schrauben sehr viel mehr Erfahrung und Fachkenntnis hat, war von meinem Rechner ziemlich entsetzt. Neue Komponenten mussten her, und wurden von ihm auch sauber eingebaut. 
So weit, so gut - bis eben genau zum besagten, letzten Sonntag. Es hatte sich schon angedeutet, dass irgend etwas nicht stimmte: Vor dem Kauf und Einbau der neuen Komponenten hatte sich der Rechner immer mal wieder aus unerfindlichem Grund mitten im Betrieb abgeschaltet; vermutet haben wir wegen der Überhitzung im Gehäuse. 

Nach dem Einbau der Komponenten hatte sich das Ganze etwas verändert: Der Rechner ging immer mal wieder aus vollem Betrieb in den Standby-Modus. Reaktivieren konnte ich ihn dann immer nur, wenn ich ihn komplett vom Netz trennte und vor dem Neueinschalten einige Sekunden gewartet habe. 
Dass der Rechner dann gar nicht mehr hochfahren wollte, ließ auf ein Mainboardproblem schließen - praktischerweise trat es genau dann auf, als mein Freund auf dem Weg zu seiner 400km entfernten, neuen Arbeitsstelle war. Murphy, wie gesagt.

So blieb mir nur, den superlangsamen und für so ziemlich alles unbrauchbaren alten Ersatz-Laptop eine Woche lang für das nötigste zu nutzen - wirklich produktives Arbeiten war schon aus Mangel an betreibbaren Grafikprogrammen nicht möglich. Statt MMORPGs hatte ich abends mit Rollercoaster Tycoon Spaß, einer Aufbau-Simulation, die ziemlich an Anziehungskraft verlieren kann, wenn man ausser diesem Game nichts brauchbares spielen kann. Um es kurz zu machen: Diese Woche wurde mir ziemlich lang. Wenigstens sah der Haushalt ziemlich gut danach aus...

An diesem Samstag tauschten wir dann noch das Mainboard aus - die Hoffnung stieg, die Funktionsfähigkeit des Rechners leider nicht. Es folgten mehrere Stunden der Fehlerdiagnose - denn nun gab es nur noch die CPU, den CPU- Lüfter, die RAM-Riegel und die Festplatten als Überbleibsel aus dem vorherigen System. Foren durchforstend probierte mein Freund die absolute Minimal-Systemversion: Nur das Mainboard und ein RAM-Riegel am Netzteil: Das funktionierte erstaunlicherweise. Er schaltete den zweiten RAM-Riegel, dann die Grafikkarte zu, und das Ding lief. Die neue Windows-Installation verschoben wir für die Zeit nach unserer samstäglichen Dungeons&Dragons-Runde und machten uns frohgemut zum Spielen auf. 

Die Rückkehr war allerdings weniger erfreulich, denn nun tat sich gar nichts mehr. Nicht einmal mehr das Minimalsystem wollte booten - die ganzen Komponenten bekamen einfach keinen Saft mehr. Wieder gaben die Foren diverser Hardware-Seiten einen Hinweis auf die mögliche Lösung: Das nagelneue beQuiet!-Netzteil scheint an einem Problem zu leiden, das beQuiet!s gerne befällt: Kurze Zeit nach Inbetriebnahme erweist sich, ob man sehr lange Freude daran haben wird oder eben gar keine. 
Einschalten, kein booten, kein garnichts scheint bei beQuiet!s serienmäßig eingebaut zu sein, wir fanden Unmengen Foreneinträge mit haargenau diesem Symptom. Nun werde ich mich wohl am Montag aufmachen müssen, um das Netzteil beim Händler zu reklamieren ... hoffentlich schaut Murphy diesmal nicht so genau hin. Ich würde nämlich wirklich gerne mal wieder sinnvoll arbeiten können. Und abends nach getanem Werk gemütlich eine Runde zocken.

Über Gloria H. Manderfeld

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