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10 Fun Facts über mein Leben als Rollenspieler


Immer wieder kollidiert mein liebstes Hobby Rollenspiel mit der Realität - sei es im Gespräch mit Leuten, die das Hobby überhaupt nicht kennen, sich nichts darunter vorstellen können oder einen für eine Art verkappten Satanisten halten, sei es durch totale Insiderwitze, die Nicht-Rollenspieler nicht verstehen können oder durch Gewohnheiten, die man einfach nicht mehr los wird. 
Für den "Karneval der Rollenspielblogs", welcher in diesem Monat vom Nerd-Wiki gehostet wird, habe ich euch zum Thema "Rollenspiel im täglichen Leben" ein paar random Fun Facts zusammengestellt, die hoffentlich einen kleinen Einblick in mein nun schon über zwanzig Jahre währendes Nerd-Tum geben. Ohne RP geht's eben nicht!

01. Ich muss mal eben den Bossmob Haushalt raiden
Bei richtig nervigen Haushaltstätigkeiten verwende ich gerne mal Begriffe aus dem Rollenspiel oder dem PvE (Player versus Environment), damit das Ganze nicht gar zu unerfreulich klingt. Nicht, dass es mich mehr motivieren würde, den Boden zu wischen oder einen Wäscheberg abzutragen, aber so gibt es wenigstens einen kleinen Schmunzler, der die notwendigen Vorgänge begleitet. Klingt zumindest ein bisschen cooler, wenn man dem Wäscheboss den finalen Hieb verpasst, den Flurputzmob mit dem Mop sauber prügelt oder der Raid auf den Supermarkt erfolgreich war und man wieder Essen für den Rest der Woche hat ...

02. Kann man da noch was dranschrauben?
Mit meinem Mann habe ich über die letzten sieben Jahre Beziehung hinweg eine Menge Insiderwitze entwickelt - unter anderem wenden wir gerne mal Spielmechaniken aus MMORPGs aufs reale Leben an und versuchen uns vorzustellen, ob diese funktionieren würden. Beispielsweise kann man bei "Elder Scrolls Online" durch eine tägliche Ausgabe von 250 Gold die Inventarkapazität seines Reittiers um einen Slot erhöhen. Es dürfte allerdings eher weniger erfolgversprechend sein, wenn wir mit unserem Kombi zur nächsten Werkstatt fahren und den Mechaniker dort bitten, ein bisschen was an die Karre dranzuschweißen, damit mehr hinein passt ...

03. Der hat bei Erschaffung leider alle Punkte in Fell gesteckt.
Mein Kater Flash ist ein zuckersüßer, plüschiger Maine-Coon-Mix, der neben einem treuherzigen Blick, einem extrem sonnigen Gemüt und einer sehr verschmusten Attitüde leider ein kleines Problem hat: er ist bei unglaublich vielen Aspekten des täglichen Lebens strunzblöd und hat für einiges an Inspiration für mein Katzenbuch gesorgt
Unsere Erklärung dafür ist, dass bei seiner Charaktererschaffung eine Unmenge der zur Verfügung stehenden Punkte in 'süß sein' und 'Fell' gesteckt hat, sodass einfach nichts mehr für Intelligenz übrig geblieben ist. Und ja, dieser Kater rennt auch mal einer Fliege hinterher, bemerkt dann zu spät, dass unter ihm die Sofalehne zu Ende ist und rudert in der Luft nochmal mit den Beinen, bevor er Richtung Boden stürzt - kein Cartoon könnte das besser machen...

04. Auch in mir steckt eine Tussi - aber nur im Rollenspiel!
Einer meiner liebsten Rollenspielcharaktere war eine Werwölfin aus dem "Werewolf Live", eine Glaswandlerin namens Wireless, die ganz der Philosophie der Glaswandler folgend eine echte Promenadenmischung war. Ich habe ansonsten wenig mit Bling-Bling-Schmuckstücken, auffälliger Schminke oder Glitzerklamotten am Hut, aber für diesen Charakter habe ich wirklich ganz tief in die Trickkiste gegriffen, hatte mir bunte Perücken (mit blauer, weißer und schwarzer Haarfarbe) angeschafft und mal was ganz anderes gewagt. 
Das Ergebnis hat alle Leute, die mich als eher ernsthaften und absolut untussigen Menschen kennen, ziemlich überrascht - und mal einen Char zu spielen, der sehr auf Hygiene, Styling und Äußeres geachtet hat, war für mich ziemlich spannend. Der Ausruf "Blut auf Weiß sieht scheiße aus!" - Wireless befürchtete, ein geschlagener Gegner könnte ihren strahlend weißen Schal beflecken - kam auch Jahre später immer mal wieder auf.

05. Mach es wie ein echter Rollenspieler - würfle es aus!
Das ist mein Standardspruch, wenn mir jemand aus dem Freundeskreis zwei gleich verlockende Alternativen oder eine schwierige Entscheidung präsentiert, bei der er oder sie nicht weiterkommt: wenn beide (oder mehr) Optionen gleichermaßen 'gut' sind, finde ich es nicht verkehrt, einen Würfel entscheiden zu lassen, bevor man sich unnötig mit dem Grübeln über beide Richtungen abquält. Gerade wenn man schnell eine Entscheidung braucht, ist ein Würfel nicht verkehrt. Oder eine Münze, falls ein Würfel nicht zur Hand sein sollte.

06. Nerd-Shirts everywhere
Es gibt sicherlich eine Menge Leute, die sehr viel Wert auf ihre Garderobe legen - ich gehöre eher zu den Menschen, die es mehr mit quadratisch-praktisch-gut halten, also Standardausstattung Jeans und T-Shirt oder sonstige, simple Oberteile. Das ist zum einen eine aus der Not einiger Jahre mit sehr wenig Geld geborene Bekleidungsgewohnheit, zum anderen mag ich meine Nerd-Shirts mit ihren teilweise sehr verklausulierten Motiven, die dann nur echte Fans wirklich als zum jeweiligen Setting zugehörig erkennen können. Und hey, die Dinger sind verdammt bequem und sehr robust ...

07. Aus RP-Charakteren werden Buchhelden
Wenn man über viele Jahre hinweg sehr unterschiedliche Chars spielt, dann sammeln sich Gedanken und Ideen ganz von selbst an: schon seit meiner Studienzeit wächst und gedeiht meine eigene Welt vor sich hin, in der diese Charaktere in unterschiedlichen Epochen ihren Platz und Raum finden. 
Es macht mir großen Spaß, gerade Personen, die dank ihrer sehr unterschiedlichen Systemherkunft niemals miteinander zu tun gehabt hätten, in Beziehung zueinander zu setzen und aufeinander prallen zu lassen - das wird gerade dann interessant, wenn recht hitzige Persönlichkeiten einen Konflikt austragen müssen oder sture Charaktere versuchen müssen, miteinander klarzukommen. Und in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft gibt's dann neuen Lesestoff...

08. Einmal mit einem Rollenspieler, immer mit einem Rollenspieler
Bisher habe ich noch keine einzige Beziehung geführt, in der ich nicht mit einem Rollenspieler zusammen gewesen wäre - meine erste Liebe und ich entdeckten DSA gemeinsam, und jeder Mann, der danach kam, war entweder im LARP, im Tischrollenspiel oder in einer Online-Rollenspiel-Community im Windschatten irgendeines MMORPG aktiv. Was soll ich sagen - das Erfolgsmodell "RPler" setzt sich eben durch ;)

09. Mein Würfelpech ist mir immer treu
Ich habe es vor einer Weile bereits schonmal in einem Artikel thematisiert - Würfel und ich führen eine recht abwechslungsreiche und für mich meist frustrierende Beziehung. Egal, ob ich nun wahllos mit der Hand in meinen Würfelbeutel greife und irgendeinen Würfel herausziehe oder einen digitalen Würfelgenerator benutze: in der Regel fällt das Ergebnis nicht zu meinem Vorteil aus. Im Freundeskreis gilt mein Würfelpech schon als kleines geflügeltes Wort - umso mehr feiern wir dann gemeinsam, wenn es mal wirklich gut läuft ;)

10. Mein Schatzzzzz, meine Grundregelwerke
Im Lauf der Jahre habe ich meine Büchersammelleidenschaft aus Platzmangel deutlich heruntergefahren, da irgendwann schlicht die Kapazität meiner Bücherregale erschöpft war. Einzige Ausnahme: Rollenspiel-Regelwerke und sonstiges RP-Zubehör. Ohne das mag ich nicht sein - denn auch wenn mein hauptsächliches RP online stattfindet und ich eine Menge Systeme nie in der Tischrunde gespielt habe, lese ich Grundregelwerke doch sehr gerne und lasse meine Gedanken in die entsprechenden Welten schweifen. Bislang edelstes Stück: die in Leder gebundene "Legend of the Five Rings"-Prachtausgabe, welches einer meiner beiden Preise beim Winter-OPC war.

Über Gloria H. Manderfeld

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